Klima und Bodenbeschaffenheit

Das Terroir Argentiniens

Die argentinischen Weinbaugebiete befinden sich zwischen dem 22. und 40. Breitengrad im Westen des Landes am Fuße der Anden, die das Weinland von Chile abgrenzen. Es herrscht kontinentales Klima. Niederschläge sind selten. Die Temperaturunterschiede sind extrem.

Temperaturdifferenzen

Große Differenzen in den Temperaturen sind charakteristisch für den Weinbau des südamerikanischen Landes.

  • Der Weinbau Argentiniens erstreckt sich von tropischen Bereichen Richtung Süden bis zum 40. Breitengrad, wo es zu kalt für Weinbau wird.
  • Höhenlagen bis 1.700 Meter werden genutzt, um der Hitze im Tal zu entgehen.
  • Große Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter sind typisch. Hagel verursacht oft große Schäden. Zu Frost kommt es allerdings sehr selten.
  • Die großen Schwankungen zwischen Tages- und Nachttemperaturen, im Sommer zwischen 10 und 40 ºC (!), wirken sich günstig auf den Geschmack der argentinischen Weine aus: Kühle nächtliche Temperaturen sorgen dafür, dass die tagsüber eingelagerten Aromen nicht veratmet werden, sondern erhalten bleiben.

Vielfalt im Terroir

Die große geografische Ausdehnung des Landes und die Vielfalt an Terroir in unterschiedlichen Höhenlagen bis 1.700 Meter sorgt für Abwechslung beim Charakter der Weine. Die höher gelegenen Regionen eignen sich für Rebsorten, die kühleres Klima bevorzugen und umgekehrt. Die Böden sind von sehr unterschiedlicher Beschaffenheit. Größtenteils sind sie leicht und tiefgründig. Oft handelt es sich um Schwemmlandböden aluvialen oder äolischen Ursprungs. Regionen am Fuße der Anden scheinen für die Produktion von Qualitätswein generell am besten geeignet.

Trockenheit: Vor- und Nachteile

Die Niederschläge fallen mit 200-250 Millimeter im Jahr sehr gering aus. Bei günstigen Bodenverhältnissen kann der Mangel an Wasser sich aber sogar vorteilhaft auf die Qualität der Trauben auswirken:

  • Zum einen wird das Risiko der Entstehung von Rebkrankheiten wie der Mehltau und die Verbreitung von Schädlingen durch die trockenen Bedingungen verringert. Im allgemeinen benötigen die Bodegas keine Insektizide, Pestizide oder Fungizide, um die Rebstöcke gesund zu erhalten. Aufgrund des trockenen Klimas werden die Rebstöcke daher weitgehend biologisch angepflanzt.
  • Außerdem kann moderater Trockenstress zu einer höheren Konzentration von Inhaltsstoffen in der Beere führen. Die Beeren fallen durch den Wassermangel kleiner aus. Das hat ein großes Verhältnis von der Beerenhaut zum Fruchtfleich zur Folge. Da in der Beerenhaut insgesamt der größte Teil an wertvollen Inhaltsstoffen (Farben, Aromen, Gerbstoffe, etc) zu finden ist, wirkt sich dies positiv auf die Konzentration dieser Stoffe im Wein aus.

Haben die Böden ein geringes Wasserspeichervermögen, ist Bewässerung unumgänglich. Ein kompliziertes Bewässerungssystem, gespeist durch Flüsse, die von den Anden kommen, hilft in diesen Regionen Trockenschäden zu vermeiden. Auch unterirdische Wasserreservoirs werden zur Bewässerung genutzt. Zur Zeit sind etwa 30.000 Tiefbrunnen in Betrieb - eine beeindruckende Zahl.