Chablis

Für die Erzeugung knackiger Weißweine ist das Chablis perfekt. Das kühle Klima bringt jedoch auch Schwirigkeiten mit sich: Stets drohen Frostschäden, die das Gebiet an den Rand seiner Existenz brachten.

Die Weinberge von Chablis sind stark von Frühjahrsfrösten bedroht. Ohne die Nähe zu Paris und ohne Weinhändler in Beaune, die den Absatz der Weine in die Metropole fördertenn, wäre die Weinwirtschaft längst gescheitert. Die in den Rebzeilen aufgestellten Öfen reichten nicht aus, um die Erträge auf ein zuverlässiges Niveau zu halten. Die Rebfläche schrumpfte von 40.000 Hektar im 19. Jahrhundert auf etwa 1.500 Hektar bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts.

In den siebziger Jahren änderte sich die Situation zum Guten: Man führte neue Beregnungssysteme ein, mit denen man der eisigen Temperaturen Herr wurde. Das auf die Pflanzen aufgesprühte Wasser gefror und bildete eine wirksame Isolierschicht. Zudem machte man Fortschritte bei der Bekämpfung von Unkraut und Fäulnis. In wenigen Jahren verdoppelte sich die Anbaufläche Chablis'. Sie ist heute über 3.000 Hektar groß.

Die Spitze der Chablis-Weine bilden die Premier Crus und die Grand Crus. Letztere nehmen ihren Körper, ihre Aromenkonzentration und ihre Eigenständigkeit betreffend nochmals eine Sonderstellung ein. Vielen sind die weniger vollen und aufdringlichen Premier Crus allerdings angenehmer im Geschmack. Vielleicht sind sie auch am typischsten. Kennzeichnend für den Geschmack eines Chablis ist sein mineralischer Unterton, der mit Noten von Apfel, Heu und süßlichen Aromen zusammenspielt. Vielleicht bietet ein guter Chablis die beste und preiswerteste Alternative zu einem Spitzenwein der Côte de Beaune.

Empfehlenswerte Erzeuger sind u. a.: Jean-Paul Droin, Maison Joseph Drouhin, Jean Durup, William Fèvre, Domaine Alain Geoffroy, Lamblin & Fils, Domaine Laroche, Long-Depaquit, Louis Michel & Fils, J. Moreau & Fils, Jean-Marie Raveneau, A. Ragnard & Fils, Simminet-Fevre & Fils, Robert Vocoret, Cave Coopérative "La Chablisienne".