Qualitätsstufen bei französischen Weinen

Institut National des Appellations d'Origine (INAO)

Das Institut National des Appellations d'Origine (INAO), das 1932 gegründet wurde, wacht über die Vergabe der AOC und die Einhaltung der Vorschriften. 

Vier verschiedene Qualitätsstufen

Die französischen Weine werden in vier verschiedene Qualitätsstufen untergliedert:

  • Appellations d'Origine Controllée (AOC)
    Eine Appellations d'Origine Controllée (AOC) ist eine kontrollierte Herkunftsbezeichnung und kann sich auf eine große Region, mehrere Ortschaften, eine Gemeinde und im Sonderfall auf nur einen Weinberg beziehen. Weiterhin wird festgelegt, welche Rebsorten in diesem umgrenzten Gebiet angebaut werden dürfen, und der Hektarhöchstertrag sowie der Mindestalkoholgehalt werden vorgeschrieben. Über den AOC-Status hinaus existieren in einigen Regionen sogenannte Crus: Im Bordelais, im Burgund und im Elsaß wird bestimmten ausgewählten Lagen ein Premier- und/oder Grand-Cru-Status und damit eine besondere Qualität zugesprochen (siehe dort). Im Normalfall sind Weine um so hochwertiger, je höher die Qualitätsstufe ist. Ganz verlassen sollte sich der Weinfreund auf diese Einteilung jedoch nicht. Selbst dann, wenn die natürlichen Voraussetzungen einer Lage besser sind als die einer anderen, kann es vorkommen, dass die Qualität des Weines nicht an die eines Weins einer niedriger eingestuften Lage heranreicht.
  • Appellation d'Origine Vin Délimité de Qualité Supérieure
    Die Vorstufe zur AOC ist die Appellation d'Origine Vin Délimité de Qualité Supérieure. Diese Gebiete sind prinzipiell den gleichen Vorschriften unterworfen Über ihre Einhaltung wacht ebenfalls das INAO. Die Anzahl der AOVDQS-Gebiete wird immer geringer, da diese nach und nach AOC-Status erlangen.
  • Vins de Pays
    Die Stufe unterhalb der AOC und AOVDQS sind die Vins de Pays, die Landweine. Die französischen Landweine machen gut 25 Prozent der gesamten französischen Weinerzeugung aus. Nicht mehr nur in Frankreich, sondern auch im Ausland gewinnen diese Weine mit oft interessantem Preis-Qualitätsverhältnis an Popularität.

    Die Bezeichnung Vin de Pays wird seit 1930 benutzt, gesetzliche Vorschriften legte man jedoch erst 1979 fest. Die Bestimmungen unterscheiden sich nicht grundsätzlich von den AOC-Vorschriften und sind ebenfalls dem Terroir-Gedanken verpflichtet. Auch hier muss eine Herkunftsangabe (Vin de Pays de ...) erfolgen. Höchsterträge, Mindestalkohlgehalt und die Rebsorten sind ebenfalls festgelegt. Allerdings sind diese Bestimmungen wesentlich großzügiger und lassen den Winzern mehr Spielraum bei der Wahl der Rebsorten. Über die Einhaltung der Normen wacht das Office Interprofessionel des Vins (ONIVINS).

    Es gibt drei verschiedene Kategorien von Vin de Pays, die sich jeweils auf die geographische Ausdehnung beziehen:

    1. größte Kategorie bilden die regionalen Landweine (z.B. Vin de Pays d'Oc).
    2. Die zweite Gruppe bezieht sich auf das Departement, in dem der Wein erzeugt wurde (z.B. Vin de Pays de l'Hérault)
    3. Die Die dritte Gruppe bezieht sich auf eine kleinere Anbauzone (z.B. Vin de Pays des Côtes de Thau).

  • Vin de Table
    Die unterste Stufe im französischen Weingesetz ist der Vin de Table, der Tafelwein. Wie beim deutschen Tafelwein können Weine aus allen Ländern der Europäischen Union im Verschnitt aufgehen. Französischer Tafelwein muss in Frankreich abgefüllt sein. Er taucht im deutschen Handel nur selten auf.