Die Weinlese

Je nach Witterungsverlauf während des Sommers beginnt auf der Nordhalbkugel im September die Weinlese. Regenfälle sind in dieser Zeit nicht günstig, weil die Trauben dann vermehrt Wasser aufsaugen und Fäulnis begünstigt wird. Der Beginn der Weinlese richtet sich nach den einzelnen Rebsorten und Lagen sowie nach dem Reifezustand der Trauben. Auch betriebswirtschaftliche Überlegungen spielen eine Rolle. Die Winzer legen in eigener Verantwortung den Beginn der Lese fest.

Ein optisches Instrument, das Refraktometer, hilft, den Zuckergehalt und damit den Reifezustand der Trauben zu messen. Auch die sensorische Beurteilung der Traubenreife spielt bei der Festsetzung des optimalen Lesezeitpunktes eine große Rolle. Zudem lassen viele Weibauunternehmen die Trauben vor der Lese in regelmäßigen Abständen chemisch analysieren. Man bestimmt dabei vor allem den Zuckergehalt, den Säuregehalt und den PH-Wert im Traubensaft.

In ebenen bis mäßig steilen Lagen wird die Lese häufig maschinell mit einem Vollernter vorgenommen. Die Weinqualität muss nicht zwangsläufig unter der maschinellen Lese leiden. Viele Weinerzeuger, die auf Qualität setzen, schwören allerdings auf die Lese von Hand. Nur so ist eine konsequente Selektion möglich, bei der faules und unreifes Traubengut ausselektiert oder eine Selektion von besonders hochwertigen Partien vorgenommen werden kann. Die Lese in kleine Körbe ist vorteilhaft, um das Lesegut möglichst wenig zu strapazieren.