Deutsche Rebsorten für Rotwein

Blauer Lemberger (Limberger)

Der Lemberger ist eine württembergische Spezialität. Die tiefroten, kräftigen, fruchtigen, gerbstoffreichen Lemberger-Rotweine verkörpern oft den ganzen Stolz württembergischer Kellermeister. Lemberger findet sich auch in den meisten "Premium-Cuvées", die die württembergischen Weingärtnergenossenschaften in den letzten Jahren auf den Markt brachten.

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Blauer Portugieser

Der Sortenname resultiert aus der ursprünglich vermuteten Herkunft, Portugal, doch der Portugieser kommt ursprünglich aus Österreich. Etwa 4.500 Hektar sind in Deutschland mit mit dieser Sorte bepflanzt. Innerhalb Deutschlands hat die Pfalz mit über 50% der gesamten mit Portugieser bestockten Fläche den weitaus größten Anteil vorzuweisen. Auch in Rheinhessen existieren inzwischen beachtliche Portugieser-Flächen. Die Weine werden überwiegend als QbA-Weine ausgebaut und sind meist hellrot in der Farbe. Ein Großteil der jährlichen Produktion kommt als Portugieser Weißherbst auf den Markt.

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Blauer Spätburgunder

Der Spätburgunder ist mit heute 6985 Hektar Rebfläche die führende rote Rebsorte in Deutschland. Seine Heimat ist das Burgund, wo der Anbau der Sorte seit dem 14. Jahrhundert dokumentiert ist und wo er, wie in den meisten Weinbauländern der Welt, Pinot Noir genannt wird.

Den Hauptanteil der Spätburgunder-Anbaufläche in Deutschland (62%) findet man in Baden - und dort hauptsächlich am Kaiserstuhl und in der Ortenau. Rund ein Viertel der Badischen Rebfläche ist mit Spätburgunder bestockt. Auf über der Hälfte des kleinen Ahr-Gebietes findet man Pinot Noir. Der Rest verteilt sich auf Rheinhessen, Pfalz, Württemberg, den Rheingau und kleine Flächen anderer Anbaugebiete.

Die Weine sind vollmundig, samtig, mit einem feinen, an Brombeeren und Bittermandeln erinnernden Aroma, das man auch als Burgunderton bezeichnet. Unter den deutschen Rotweinen erzielen die Spätburgunder die höchsten Preise. Immer mehr hochwertige Barrique-ausgebaute Versionen gelangen auf den Markt. Aus den vielen Premium-, Exklusiv- und Sonderserien ist Spätburgunder kaum mehr wegzudenken.

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Dornfelder

Die Erfolgsstory der Rebsorte startete in Deutschland mit 124 Hektar bestockter Rebfläche im Jahr 1972. Mittlerweile rangiert Dornfelder in der Liste der am häufigsten angebauten Rotweinsorten mit 3.200 ha auf Platz drei - Tendenz weiter steigend, wie die Zahl der jährlichen Neuanpflanzungen beweist. Dabei ist Dornfelder längst seiner ursprünglichen Rolle als "Deckrotwein" entwachsen und hat sich zu einem eigenständigen, fruchtigen, gehaltvollen Wein entwickelt, der auch als Sekt-Spezialität immer mehr an Bedeutung gewinnt. Darüber hinaus erzielen einige Winzer mit ihren im Holzfass (teilweise im Barrique) ausgebauten Dornfeldern hohe Flaschenweinpreise. Hauptverbreitungsgebiete der Weinsberger Kreuzung aus Helfensteiner x Heroldrebe sind die Pfalz und Rheinhessen.

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Schwarzriesling

In offiziellen Rebsortenlisten findet man für diese Rotweinsorte meist die Bezeichnung "Müllerrebe". Die Herkunft geht auf das Burgund zurück, wo diese Rebsorte seit über 400 Jahren als Pinot Meunier bekannt ist. Auch der Schwarzriesling ist eine Mutation aus dem Spätburgunder, mit dem weißen Riesling hat er nichts zu tun.

Bei uns ist der Schwarzriesling überwiegend in Württemberg beheimatet. Neun Zehntel der über 2.100 Hektar grossen Anbaufläche befindet sich dort. Die Weine sind den Spätburgunderweinen sehr ähnlich und erbringen zum Teil ausgezeichnete Weine.

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