Das Médoc

Das Médoc, das Land in der Mitte, verdankt seinen Namen seiner geographischen Lage. Das Gebiet liegt auf dem 45. Breitengrad zwischen Atlantik und der Flussmündung der Gironde im Südwesten Frankreichs. Das sensible Zusammenspiel von Klima, Boden und Rebsorte - kurz: das Terroir - bestimmt nach der französischen Weinphilosophie den Charakter eines Weins. Die Médoc-Landzunge erfreut sich eines feuchten und relativ heißen Klimas sowie einer relativ hohen Anzahl an Sonnenstunden. Die Wassermassen von Altlantik und Gironde sind ausgezeichnete Temperaturregulatoren.

Der Boden besteht aus Kalk-Ton und Lehm oder eine Mischung aus Rollkiesel, Steinchen und Sand (Graves). Die Rebstöcke durchwurzeln diesen Boden bis in einige Meter Tiefe.

Die Kunst des Winzers besteht nun darin, die hervorragenden natürlichen Gegebenheiten der Médoc-Halbinsel im Wein zur Entfaltung bringen. Der bordelaiser Tradition entsprechend werden die Weine nicht reinsortig ausgebaut, sondern aus zwei, drei oder vier Rebsorten komponiert (Assemblage).

Das Médoc ist die Wahlheimat der vier Qualitätsrebsorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Petit Verdot. Diese sind in idealer Weise auf Böden und Klima eingestellt. Sie ergänzen sich perfekt im Verschnitt und machen den charakteristischen Geschmack der Médocweine aus.

Ausbau im Barrique

Médoc-Weine werden im Barrique ausgebaut. Das Barrique ist das typische bordelaiser Eichenfass mit einem Fassungsvermögen von 225 Litern. Es wird in allen Bereichen des Anbaugebietes verwendet, das Médoc aber hat diese Technik perfektioniert. Der Ausbau in dem Holz aus bekannten französischen Eichenwäldern (Limousin, Allier, Nivernais, etc) verleiht den Weinen zusätzliche Struktur, Komplexität, Reife und Lagerfähigkeit.

Jedes Château verwendet eine auf seinen Wein abgestimmte Qualität von Barriques, die den Eigencharakter seiner Weine noch verstärkt. Eine maßgebliche Rolle spielen die Herkunft des Holzes, das Herstellungsverfahren des Fasserzeugers, der Toastgrad der Fässer und das genau festgelegte Verhältnis zwischen neuen und gebrauchten Barriques. Die Fässer sind zu einem bestimmten Teil neu, zweijährig bzw. dreijährig. Die meisten Bordeauxweine reifen insgesamt 12 bis 18 Monate in ihnen, bevor sie in Flaschen abgefüllt werden. Während dieser Reifezeit erfolgt alle drei bis vier Monate ein Abstich. Dabei wird der Wein vom Bodensatz getrennt, indem er von einem Fass in ein anderes umgefüllt wird.