Weinviertel

18.000 Hektar Reben umfasst das große Weinviertel. Es dominieren Löß-, Lehm-, Urgestein- und Schwarzerdeböden. Hauptsorten sind Grüner Veltliner (oft mit sehr ausgeprägtem Aroma) und Welschriesling. Zu den Spezialitäten gehören Rheinriesling, Weißburgunder, Chardonnay, Traminer Blauer Portugieser, Blauburger und Zweigelt. Mit ihnen machten die Weinhauer aus dem Weinviertel in letzter Zeit auf sich aufmerksam.

Das Weinviertel, als größtes Weinbaugebiet Österreichs, ist in seiner Vielfalt ein lohnendes Ziel für weinkulinarische Entdeckungen. Zahlreiche Rad- und Wanderwege führen vorbei an verträumten Städten, Dörfern und Schlössern. Im Weinviertel, dem "Veltlinerland" Österreichs, öffnen sich dem Genießer Kellergassen von unberührter Schönheit. Zentrum des westlichen Weinviertels ist Retz, die über 700 Jahre alte Weinstadt. Die ganze Stadt steht auf einer wasserfesten Schicht aus Lehm, Tegel und Mergel und ist zum Teil mehrstöckig unterkellert. Neben der Vielzahl an historischen Bauten bietet sich eine Führung durch die historischen Weinkeller der Stadt - der größten Anlage dieser Art in Österreich - an. Weitere Zentren des Weinbaues im westlichen Weinviertel sind das Pulkautal, Mailberg, Röschitz, das Gebiet um Hollabrunn und Hohenwarth.

Das Pulkautal südlich von Retz erstreckt sich entlang des gleichnamigen Flusses und schließt die bekannten Rotweingebiete Haugsdorf und Jetzelsdorf ein. Das Gebiet um Mailberg ist durch die begünstigte Kessellage für die edlen Weine sowie für das Schloß Mailberg bekannt. Von Eggenburg, einer verträumten mittelalterlichen Stadt, lohnt sich der Abstecher nach Röschitz. Lehmige Sand-, Löß- und kalireiche Gneisverwitterungsböden lassen hier besonders fruchtige Weißweine wachsen.

In Schrattenthal gedeihen neben der mittelalterlichen Befestigung der gotischen Wehrkapelle vorzügliche Rot- und Weißweine unter fast südländischen mikroklimatischen Bedingungen. Im östlichen Weinviertel finden Sie die bekannten Weinbauzentren wie Poysdorf, Falkenstein, Mistelbach, Zistersdorf, Matzen, Wolkersdorf und Korneuburg.

Österreichs bekannte Weinstadt Poysdorf, am Südhang des Falkensteiner Hügellandes gelegen, hat die größte Anbaufläche des Grünen Veltliners. Gemeinsam mit Herrnbaumgarten (600 ha Rebfläche) liefert Poysdorf darüber hinaus vervorragende Grundweine für die traditionellen österreichischen Sektkellereien.

Der 900 Jahre alte Weinort Falkenstein liegt im Tal des Mühlbaches und ist von bewaldeten Bergen umgeben. Die Romantik der Kellergasse von Falkenstein verleitet zum Verweilen vor der steingewordenen Kultur der Presshäuser.

Mistelbach, der wirtschaftliche und kulturelle Mittelpunkt des östlichen Weinviertels, breitet sich im Halbkreis um den einstigen Burgberg aus. In den umliegenden Buschenschanken wird die Möglichkeit geboten, die Weine dieses Gebietes zu verkosten. Das Matzener Hügelland wird durch den Matzener Wald in zwei Teile getrennt. Die Weine, die nördlich vom Matzener Wald gedeihen, zeichnen sich durch ihre Frische und Spritzigkeit aus. Im südlichen Teilbereich sind die Weine betont blumig und vollmundig. Das Gebiet um Wolkersdorf liegt am Rande des fruchtbaren Marchfeldes und am beginnenden Hügelland des Weinviertels. Das trockene Klima trägt hier dazu bei, dass Grüner Veltliner, Welschriesling, Blauer Burgunder und Zweigelt besonders gut gedeihen.

Das Gebiet um die Stadt Korneuburg liegt vor den Toren Wiens, inmitten einer reizvollen Landschaft. Markant sind die bukettreichen und spritzigen Weine, wobei der Grüne Veltliner die wichtigste Sorte darstellt.

Empfehlenswerte Erzeuger u. a.: Schlossweingut Graf Hardegg, Roland Minkowitsch, R. & A. Pfaffl, Monika und Helmut Taubenschuss, Weingut Weinrieder