Naturgegebene Voraussetzungen für den Weinbau in Österreich

Das Klima

Die Weingebiete liegen in insgesamt gemäßigten Klimazonen ohne Extreme, etwa auf dem 47. und 48. Breitengrad, vergleichbar zum Beispiel mit dem französischen Weinbaugebiet Burgund. (Zur Orientierung: Baden, südlich von Wien, liegt ziemlich exakt auf dem 48. Breitengrad).

Warme, sonnige Sommer und lange, milde Herbsttage mit kühlen Nächten sind typisch für die meisten österreichischen Weinbauregionen. Die Vegetationszeit vom Austrieb im Frühjahr bis zum Blattfall im Herbst beträgt je nach Sorte bis zu 200 Tage.

Die jährlichen Niederschläge betragen im Osten 400 mm; in den Weinbaugebieten der Steiermark können es 800 mm und mehr sein. Einfluss auf das Klima in den Weinregionen haben der Donaustrom als Wärmereflektor und Temperaturausgleicher sowie der große Neusiedlersee, an dessen Ufern im späten Herbst meist Beeren- und Trockenbeerenauslesen heranreifen können.

Nicht unwichtig ist auch die Höhenlage. Meist sind es etwa 200 Meter Seehöhe. In Niederösterreich bewirtschaften die Weinhauer ihre Weingärten in Höhen bis zu 400 Meter. Die höchstgelegenen Weinorte befinden sich im steirischen Sausal (Kitzeck, St Andrä mit Weinbau zwischen 540 und 560 Metern Seehöhe).

Die Böden

Der Boden prägt den Wein - in Österreich wie in anderen Weinbauländern. Er hat ein Mitbestimmungsrecht beim Charakter und der Qualität. Man kennt dabei zwei Extreme: die luftig-leichten und die schwer-dichten Böden.

Eine Erwärmung der Böden ist für einige der relativ kontinental und nördlich liegenden Weingärten Österreichs von großer Wichtigkeit.

  • Sandige, leichte Böden wie Löß erwärmen sich sehr rasch und können bei ausreichender Wasserversorgung zu Spitzenqualitäten beim Wein beitragen.
  • Schwere, tonreiche Böden besitzen ein gutes Wasserspeichervermögen und neigen daher leicht zu stauender Nässe.

Meist bringen die schweren Böden höhere Erträge. Sie liefern zum Teil aber auch extraktreiche, kräftige Weine. Dagegen sind sandige, leichte Böden (auch mit dem sogenannten Urgestein) eine Voraussetzung für schlanke, u.U. aber hoch elegante und fruchtige Weine.

In Österreichs Weinbergen gibt es eine Vielfalt unterschiedlichster Böden:

  • Im Weinviertel dominiert beispielsweise Löß, ebenso im Donautal. 
  • Bei Krems und Langenlois sowie in der Wachau herrscht Urgestein vor 
  • In der Thermenregion findet man Kalkböden.
  • Höchst unterschiedlich sind die Bodenarten im Burgenland: Die Palette reicht vom Schiefer (beim Leithagebirge) über Lehm, Mergel, Löß bis zum reinem Sandboden
  • Braunerde und Vulkanböden (bei Klöch) herrschen in der Steiermark vor. Mehr zu den Böden der einzelnen Regionen in der Rubrik Anbaugebiete.